Das ursprüngliche Wappen von Crest wurde1995 modernisiert und vereinfacht um dessen Reproduktion zu erleichtern. Es lässt sich aber auf das historische Wappen von Crest zurückführen. Im Januar1993 erwähnt Jean-Louis Brun in einem Artikel des « Dauphiné Libéré » unter dem Titel « l’Histoire des Armoiries » die Geschichte des Stadtwappens :
Im Mittelalter trugen die Ritter das Wappen als Erkennungszeichen, dessen Kodifizierung durch die damalige Kunst und Wissenschaft der Wappenkunde definiert war. Auf einem Schutzschild war das Wappen das einzige Erkennungsmerkmal um nicht anonym zu bleiben unter der schweren von Kopf bis zu Fuß reichenden Rüstung. Um bei Schlachten und Turnieren erkannt zu werden, waren zuerst Wahrzeichen auf dem Schild angebracht, später auch auf das Kampfhemd (tabard oder surcot genannt) gestickt. Aus diesem Grund blieb den englischen Wappenkennzeichen der Name « coat of arms ». Der regionalen Geschichte nach verursachte die große Anzahl von Rittern viele Verwechslungen. Das Problem wurde gelöst dank der Herolde, Abgesandter der Könige und Organisatoren kunstvoller Turniere, wo der Adel seine Kriegskunst zeigen konnte. Sie waren verantwortlich für die Gestaltung der zur Identifizierung der Teilnehmer nötigen Wappen und wurden somit die Gründer der Heraldik, der Wappenkunst und –kunde. In England hat das von Richard II 1484 gegründete « College of Arms » nichts von seinem früheren Glanz verloren. Es bestimmt, wer das Recht hat, dieses oder jenes Wappen zu tragen. Das Blasen der Trompete hieß auf altgermanisch « blazon » es kündete den Einzug der zum Turnier bereiten Ritter an. Daher das Wort « blazonner » d.h .ein Wappenmotiv beschreiben. Im Mittelalter ist das Wappen die Sprache der Wappenkunde (so Metzig und M.Pastoureau in Artisanat et Loisirs).
Wappen der Stadt Crest
Im 10.Jh kamen die Arnauds, eine reiche und sehr mächtige Familie, in die Region. In der Nähe des römischen Turms bauten sie eine Zitadelle mit Befestigungsmauern um eine kleine Siedlung namens Crista Arnaldorum (Crête des Arnauds) und später Crest Arnaud.
Das Wappen der Stadt Crest ist ein Schild mit 3 roten Hahnenkämmen, blauer Hintergrund mit Turm, unterer Teil grün mit gelbem C (Crista d’ Or). Das einzige in Crest vorhandene Exemplar trägt das Datum 1530. Es befand sich früher eingraviert in der Ecke der alten Schule an der Schulstrasse.
Wappen der Poitiers
Im Jahr 1165 erbten die Poitiers ein Teil der Besitze der Arnauds nach Eheschließung, Teilung, Austausch und Geldverleih. Von Wilhelm I bis zu Ludwig II, erster und letzter der Grafen von Poitiers, Lehnsherren des Valentinois und Diois, gab es 250 Jahre Kämpfe gegen die Bischöfe von Valence und Die, um den Besitz der Länder, Schlösser und Städte, die sie seit 1226 in Miteigentum besaßen. Als Sieger dieses Krieges, Bischofskrieg genannt, bekamen die Poitiers zwei Schlösser. Die Grafen von Poitiers machten Crest zur befestigten Zitadelle. Deren Verteidigungsanlagen waren Wälle, aber auch Tore, die im Laufe der Zeit abgerissen wurden, um den Verkehr zu erleichtern. Nur das Tor St André steht noch, in der volkstümlichen Sprache « Tor der Taler des Teufels » genannt, nach dem Wappen der Poitiers, mit 6 Silberringen, 3-2-1- mit goldenem Schildeshaupt. Das Wappen befand sich auf beiden Seiten über dem Tor St. André. Auf der Innenseite ist es seit kurzem verschwunden und auf der Aussenseite wurde es behämmert. Es bleibt leider kein anderes Exemplar.
Wappen der Prinzen von Monaco
Honoré von Grimaldi, Prinz von Monaco, hat Ludwig XII, König von Frankreich, große Dienste geleistet. Dafür verpflichtete sich letzterer 1641 durch den Vertrag von Péronne, den Prinzen 80000 Pfund Rente in Form von Land im Dauphiné sowie in der Auvergne und in der Provence zu geben. Somit gab er unter anderem das Seneschallgebiet Crest. Die Crester wurden dadurch Vasallen der Prinzen von Monaco. Auf den Mauern der alten Gefängnisse, die ihnen gehörten, kann man ihr in Stein gehauenes und ziemlich gut erhaltenes Wappen sehen. Es ist silbern mit 15 roten Rauten, umrahmt von einer Zierleiste und überdacht von einer Prinzenkrone. Wappen des mit Frankreich vereintem Dauphiné. Es ist in einen weißen, feinkörnigen harten Stein gehauen, mit schönem Relief umrahmt von der Schnur des St. Michel und der Schnur des heiligen Geistes, überdacht von der königlichen Krone. Es stammt vom Abriss eines Hauses mit Garten, dessen leere Stelle der Platz des alten Spitals war, auch Weizenplatz und heute Frédéric-Mistral-Platz genannt. Seit 1860 findet man es in der Zierleiste des Kamins eines in einem Wohnhaus als Bibliothek umgebauten Mal-Ateliers. Dieses Wappen wurde immer von den französischen Thronfolgern benutzt.